Motto: Heimat. Zukunft. Stadt
Der Deutsche Städtetag in Nürnberg 2017, an dem auch die BIZ-Fraktion teilnahm, stand unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Stadt“; den Trend aufgreifend, dass Städte zunehmend als Wohn- und Lebensort von Menschen bevorzugt werden. Auch die Digitalisierung von Lebenswelten ist eine Herausforderung. Notwendig wird eine veränderte, nachhaltige Verkehrspolitik. „Klimaschutzkonzepte und Luftreinehaltepläne vieler Kommunen geben Normen vor, die umgesetzt werden müssen, wenn wir uns nicht selbst schädigen wollen“, erläutert Gabi Hofmann, BIZ-Fraktionsmitglied.
Steigende schädliche Emissionen durch den Verkehr in der Stadt und die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zwingen förmlich zu einem emissionsarmen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), den Städte wie Nürnberg mit dem Ausbau von Straßen- bzw. Regionalbahnlinien über die Stadtgrenzen hinaus erreichen wollen. So wird der Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel erleichtert. Nach Quellen der Weltgesundheitsorganisation atmen 90% aller Stadtbewohner täglich verschmutzte Luft ein, 7 Millionen Todesfälle sind jährlich weltweit darauf zurückzuführen. In Koblenz zeigt die Messstelle am Wöllershof zunehmend hohe Feinstaubwerte, die Stickoxid-Werte sind über dem von der EU festgelegten Grenzwert. Stickoxide sind mitverantwortlich für Herz-Kreislauf-Krankheiten mit Todesfolge, wie auch die Rhein-Zeitung vor kurzem berichtete.
Die Mitglieder des Städtetages diskutierten über Handlungsalternativen. Wie können Feinstaubwerte in Städten reduziert werden neben der Reduzierung von Fahrzeugen in der Stadt und der Verbesserung des Nahverkehrsangebots und dem Einsatz von Elektrobussen? Während des Deutschen Städtetages präsentierte erstmals ein Aussteller mit Sitz in Berlin den „CityTree“, ein intelligenter Luftfilter zur messbaren Verbesserung der Stadtluft. Dieser „Stadtbaum“ kühlt die Umgebungsluft durch Wasserverdunstung. Das ist eine effektive Maßnahme bei der Entstehung von Hitzeinseln. Pro Jahr können bis zu 12 kg Feinstaub-Bindung in der direkten Umgebung, bis zu 240 t an CO2-Bindung erreicht werden, was nach Angaben des Herstellers bis zu 275 urbanen Bäumen entspricht. Die Verbindung von Natur, d.h. die Fähigkeit spezieller Mooskulturen, Emissionen zu filtern, mit vollautomatisierter Wasser- und Nährstoffversorgung und Internet-of-Things-Technologie ermöglicht diese beeindruckenden Ergebnisse.
Das Konzept hat sich in einigen Städten Europas bereits durchgesetzt, in der Innenstadt von Paris, auf der Place de la Nation stehen drei CityTrees; in London, Oslo und in einigen deutschen Städten sind weitere im Einsatz. Die Deutsche Bahn hat sie in deutschen Bahnhöfen aufgestellt, darunter in Berlin. In Koblenz macht sich die BIZ-Fraktion für die Anschaffung von „CityTrees“ stark. Sie sind kein Ersatz für Bäume oder für eine andere Verkehrspolitik; sie sind ein Teil der Lösung für eine bessere Stadtluft, dabei vielfältig zu verwenden. Ein Aufbau eines CityTrees kann innerhalb von acht Stunden erfolgen.