KOBLENZ. Die BIZ-Fraktion hat in der Ratssitzung vom 5. November 2009 gegen den vorgelegten „Bebauungsplan Nr. 67 – Wohngebiet zwischen Mozartplatz/ Beethovenstraße, etc. (Änd. Nr. 1) – Aufstellungsbeschluss (Erweiterung)“ – gestimmt.

Hintergrund: Das Land Rheinland-Pfalz ist Eigentümer des Geländes auf dem Oberwerth, auf dem die Gebäude der ehemaligen EWH bzw. Uni Koblenz stehen (u. a. Sporthalle und Seminargebäude). Das Finanzministerium will das Areal zu einem höchst möglichen Preis an Investoren verkaufen. Außer den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden sollen dort alle Bauten ab 2012 abgerissen und Platz für eine kleinteilige Wohnbebauung geschaffen werden. Dafür braucht das Land eine Änderung des Bebauungsplans, die nur der Stadtrat beschließen kann. Die Uni-Sporthalle kann jetzt laut Stadtratsbeschluss weiter genutzt werden, bis das neue Sportzentrum auf dem Asterstein mit Unterstützung des Landes gebaut ist. Diese Maßnahme begrüßt die BIZ ausdrücklich.

Allerdings hat die BIZ Vorbehalte gegenüber der konkreten Planung, wonach das Grundstück im Kontrast zum Gesamtcharakter des Oberwerth (Wohngebiet mit herrschaftlichen Einzelvillen) mit Reihenhäuschen auf kleinen Grundstücksflächen bebaut werden soll. Die verdichtete Bebauung widerspricht dem Gesamtcharakter des Stadtteils.

Das ist der Grund, warum die BIZ Fraktion dem Bebauungsplan nicht zugestimmt hat. Im übrigen könnte man das ehemalige Uni-Seminargebäude kostengünstig zu einem Kongresszentrum umgestalten, und somit dem Koblenzer Steuerzahler und der hochverschuldeten Stadt Millionen an Investitionen für den geplanten opulenten Umbau der Rhein Mosel Halle ersparen. Die Stadt sollte darüber mit dem Land verhandeln und könnte dann – bei den immer wieder von der SPD Fraktion hervorgehobenen guten Beziehungen nach Mainz – darauf hinwirken, dass das Land der Stadt wenigstens das Grundstück des Seminargebäudes für eine symbolische Summe überlässt und ansonsten auf eine Wohnbebauung im Sinne des Oberwerther Gesamtcharakters hinwirkt.