Anwohner zeigen sich verärgert, BIZ fragt bei der Stadt nach

BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel

BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel

Koblenz. Seit einiger Zeit zeigen sich viele Bürger verärgert über den Zustand des Moselufers. Zusehends wuchert es zu und exotische Pflanzen wie der japanische Knöterich sind auf dem Vormarsch. Durch das Wachstum solcher Exoten wird die einheimische Vegetation verdrängt. Des Weiteren bemängelten Bürger, dass durch das Kompetenzgerangel zwischen der Stadt und dem Wasser- und Schifffahrtsamt bisher keine Lösung gefunden wurde.

Die BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel wollte nun wissen: Wie steht die Stadt dieser Problematik gegenüber? Plant man Gespräche mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt oder wurden bereits welche geführt, um zu einer Lösung zu finden? Gibt es nicht doch Möglichkeiten, das Unkraut und die Exoten durch den Eigenbetrieb Grünflächen und Bestattungswesen auf unbürokratischem Weg zurückschneiden zu lassen?  

Die Verwaltung weist in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass die betroffenen Abschnitte zwischen der Kurt-Schumacher-Brücke und der Gülser-Brücke allein in der Zuständigkeit des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen liegen. Insofern ist die Stadt beziehungsweise der Eigenbetrieb alleine für den Zustand am Moselufer verantwortlich.

Der derzeitige Zustand des Uferbereichs wird durch das Vorkommen einer geschützten Orchideenart erklärt. Deshalb wurden von April bis August keine Mäharbeiten vorgenommen. Nur so können nach Darstellung der Verwaltung die gesetzlich geschützten Orchideenarten erhalten werden.

Flussufer sind naturnahe Bereiche, die Raum für viele Tier- und Pflanzenarten bieten. Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen bemüht sich deshalb darum, den naturnahen Charakter zu erhalten.

Es ist allerdings zutreffend, dass in den letzten Jahren eine Verbreitung des japanischen Knöterichs stattfindet. Der Eigenbetrieb hat bereits erste Maßnahmen gegen dessen Wachstum durchgeführt. Eine davon war das Ausgraben von Wurzeln. Außerdem schneidet der Eigenbetrieb in regelmäßigen Abständen den japanischen Knöterich dort punktuell zurück, wo eine starke Ausbreitung feststellbar ist. Jedoch ist eine Schwächung der Bestände bis hin zu deren Verdrängung nur äußerst schwer realisierbar und bedarf eines sehr intensiven Vorgehens mit vielen Pflegegängen. Trotz aller bisher durchgeführten Maßnahmen ist es nicht gelungen, die Ausbreitung des japanischen Knöterichs aufzuhalten.

Die Verwaltung kündigt in ihrem Antwortschreiben an, dass der Eigenbetrieb gemeinsam mit Vertretern der Genehmigungsdirektion Nord vor Ort eine Bürgerinformation durchführen wird, um die Problematik des japanischen Knöterichs und die Belange des Orchideenschutzes zu erläutern.

Um eine Verbesserung der Situation zu erreichen, schlägt der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen vor, mit ehrenamtlichen Helfern zusammenzuarbeiten und mit regelmäßigen Arbeitseinsätzen durch bürgerschaftliches Engagement gegen den japanischen Knöterich vorzugehen. Der Eigenbetrieb würde dabei die Erstpflege übernehmen und die weiteren Arbeitseinsätze ehrenamtlicher Helfer koordinieren. Hierzu wird sich der Eigenbetrieb mit dem Ortsring Moselweiß in Verbindung setzen.

„Es ist uns klar, dass die Verwaltung nicht alle Grünflächen alleine in Stand halten kann“, erklärt BIZ-Fraktionsvorsitzender Stephan Wefelscheid. „Eine Unterstützung durch den Ortsring in diesem Bereich können wir uns vorstellen. Allerdings muss eine dauerhafte Lösung gefunden werden, damit das Moselufer nicht wieder einen verwahrlosten Anblick bietet.“

„Wir werden am Ball bleiben und in der nächsten Sitzung des Eigenbetriebs nachfragen, wann der Termin stattgefunden hat und zu welchem Ergebnis das Gespräch geführt hat“, verspricht BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel. Auf jeden Fall ist der Eigenbetrieb aufgefordert, zunächst in Eigenregie die Erstpflege durchzuführen.