Die anhaltende Auseinandersetzung um Glyphosat und das Bekanntwerden des massiven Insektensterbens um fast 80 Prozent veranlasste die BIZ-Fraktion, beim Eigenbetrieb Grünflächen nachzufragen, welche Maßnahmen zum Schutz der Insekten im öffentlichen Raum ergriffen werden.

Gegen die Verwendung von Glyphosat gab es bereits in den 90iger Jahren einen offiziellen Beschluss des Stadtrats, auf Pestizide zu verzichten, der wohl auch heute noch eingehalten wird. Darüber hinaus konnte die BIZ-Fraktion erfahren, dass 50Prozent des bestehenden Straßenbegleitgrüns, das entspricht ungefähr 50 ha als Wiesenflächen unterhalten werden.

„Neben finanziellen Aspekten achtet der Eigenbetrieb Grünflächen und Bestattungswesen auf die Nachhaltigkeit und den ökologischen Wert von Pflanzungen und ergreift Maßnahmen zum Erhalt bedrohter Tier und Pflanzenarten, z.B. durch den Einbau von Nist- und Überwinterungshilfen,“ referiert BIZ-Ratsmitglied Gabi Hofmann aus der Antwort der Verwaltung.

Die Verwaltung berücksichtigt Nutzungsanforderungen, die Belange des Straßenverkehrs und die Akzeptanz von Anwohnern bei der Verwendung pflegeextensiver Staudenmischpflanzungen sowie Blumen- und Kräuterwiesenmischungen.

Ebenso ist der Eigenbetrieb bestrebt, Imkern städtische Anlagen zur Verfügung zu stellen. „Angesichts des katastrophalen Insektensterbens sollte der Schutz erhöht werden,“ erläutert BIZ-Fraktionsvorsitzende Angela Keul-Göbel. Dabei sollte auch geprüft werden, inwieweit die restlichen 50 Prozent des Straßenbegleitgrüns in Wiesen umgewandelt werden können. Da die Umweltverbände sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen, könnten sie in die Umsetzung mit einbezogen werden. „Wir könnten uns eine Aktion vorstellen, bei der BUND und Greenpeace sowie andere Umweltverbände gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Grünflächen Blumen- und Kräuterwiesenmischungen auf geeigneten städtischen Flächen aufbringen, um auf diese Möglichkeit auch die privaten Grundstückbesitzer aufmerksam zu machen,“ so die BIZ-Fraktion abschließend.