Die Verwaltung wird beauftragt zu untersuchen und den FBA IV über das Ergebnis zu informieren, mit welchen Maßnahmen Ent- und Beladevorgänge für Logistikunternehmen und Handwerker im Gebiet der Stadt Koblenz verbessert werden können. Insbesondere sollen hierbei die Möglichkeiten zur Einrichtung von gesonderten Parkflächen für Lieferfahrzeuge an mehreren zentralen Punkten in der Innenstadt geprüft werden, von denen der Weg zum Anlieferungsort oder vom Abholort zu Fuß von den Fahrern der Lieferfahrzeuge mit oder ohne Transportgerät erledigt werden kann. In den Untersuchungsprozess sollen alle Beteiligten (Ordnungsamt, Logistikunternehmen, Gewerbetreibende, HWK) mit einbezogen werden.
Begründung:
Sowohl Logistikunternehmen als auch Handwerksbetriebe müssen ihre Kunden vor Ort erreichen. Die Stadtverwaltung Koblenz hatte von jeher Ausnahmegenehmigungen für Werkstattwagen ausgestellt, damit diese unbürokratisch vor den Häusern der Auftraggeber parken konnten. Nach einer Entscheidung des Stadtrechtsausschusses werden diese Ausnahmegenehmigungen nun nur noch wesentlich restriktiver als früher erteilt. Ohne konkreten Nachweis der Eilbedürftigkeit einer Hand-werkerleistung gibt es keine Ausnahmegenehmigung. Unter anderem erhalten Malerfirmen überhaupt keine Ausnahmegenehmigung mehr, ebenso wie Handwerker, die z.B. nach einem Wasserschaden zur Schadensbehebung beauftragt wurden – dies deshalb, weil die Auftragserteilung erst nach dem Schadenfall erfolgt. Die Folge ist, dass diese Handwerksbetriebe nunmehr unter dieser neuen Verwaltungspraxis erhebliche Probleme haben, ihre Arbeit zügig verrichten zu können. Wie jeder andere Verkehrsteilnehmer auch, müssen die Handwerksbetriebe nun – überspritzt gesagt – so lange im Kreis fahren, bis vor dem betreffenden Anwesen ein Parkplatz frei wird, müssen ein Ticket am Automaten ziehen und alle halbe Stunde ein neues ziehen oder das Fahrzeug gar umparken. Dies führt bei Auftraggebern und Handwerkern zu Frustration und dies schadet letztendlich auch dem Standort Koblenz. Statt Bürokratische Hürden aufzubauen wäre es angebracht, hier die Handwerksbetriebe zu unterstützen und Lösungen zu finden, wie den Handwerksbetrieben (und den Auftraggebern) geholfen werden kann.
Ähnliche Probleme haben auch die Logistikunternehmen. Ent- und Beladen im Gebiet der Stadt Koblenz wird grundsätzlich durch Straßenverkehrsregelungen in den verschiedenen Bereichen bestimmt (Fußgängerzonen mit festen Andienungszeiten, verkehrsberuhigte Bereiche, Geschäftsstraßen). Das Versandaufkommen wächst ständig mit der Folge, dass die Fahrer der Lieferfahrzeuge die bestehenden Straßenverkehrsregelungen oft nicht einhalten (können) bzw. sog. Schlupflöcher gesucht werden. Die Attraktivität der Innenstadt leidet. Die Kapazitäten des Ordnungsamtes werden stark belastet. Ein zusätzlicher beachtenswerter Aspekt ist die Tatsache, dass die Fahrer die Verwarnungsgelder oft sofort aus der eigenen Tasche zahlen. Eine moderne neue Konzeption zur Lösung der innerstädtischen Transportaufgaben kann die zahlreichen aufgezeigten Nachteile des aktuellen Zustands überwinden. Gleichzeitig wird ein Beitrag zur Verkehrsentlastung und Vermeidung von Behinderungen geleistet. Zusätzlich könnte ein Markt für eine neue Dienstleistung entstehen: Transport zwischen den zentralen Be- und Entladestationen und den Absendern oder Empfängern. Insgesamt könnte damit die Attraktivität unserer Innenstadt weiter gesteigert werden.