Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, unter welchem Umständen eine eigene Baumschule wieder ins Leben gerufen werden kann. Die möglichen Kosten sollen zu den Haushaltsberatungen den Fraktionen vorgelegt werden.
Begründung:
Die Neupflanzung von Bäumen wird nicht nur in Koblenz intensiv vorgenommen. Schädlinge, Dürre-Sommer u.v.a.m. tragen dazu bei, dass neue Bäume als Ersatz für abgängige Bäume gepflanzt werden müssen. Indes ist festzustellen, dass die Lieferung von Gärtnereien aus Europa und der Welt nicht zwingend die höchste Qualität haben.
Daher soll die Werkleitung des Eigenbetriebes prüfen und den Fraktionen an die Hand geben, ob ein (Wieder)Aufbau einer eigenen städtischen Baumschule möglich ist. Hierbei sollte beachtet werden, dass die hohe Nachfrage am Markt zu höheren Preisen für Bäume führen wird, aber die Qualitäten der Bäume nicht mehr „mitwachsen“.
Auswirkung auf das Klima:
Einsparung von CO2 und Kosten die durch den Transport der Bäume entstehen

 

Stellungnahme der Verwaltung:

Für die Einrichtung einer städtischen Baumschule wird ein mindestens zwei Hektar großes Grund-stück benötigt. Diese Fläche ist ausreichend für die Anzucht von 1.000 Bäumen und 1.000 Sträuchern. Für die erforderliche Erschließung und Herrichtung des Grundstückes sowie die Infrastruktur wie Halle, Sozialräume und Maschinen für die Kultur-, Verpflanz- und Rodetechnik schätzt die Verwal-tung Investitionskosten in Höhe von 2.500.000,00 €.
Für die Bewirtschaftung der Anbauflächen werden ein Baumschulmeister und 3 Gärtner/in der Fachrichtung Baumschule benötigt. Die Personalkosten betragen ca. 200.000,00 € jährlich. Weiterhin werden jährlich für Unterhalt und Materialien für die Anzucht konsumtive Mittel in Höhe von 80.000,00 € geschätzt.
Die Einrichtung einer städtischen Baumschule ist grundsätzlich möglich, wenn die erforderliche finanzielle und personelle Versorgung sichergestellt ist. Allerdings liegt dann das gesamte Risiko, z.B. bei Ausfall von Sorten durch Frost oder klimatischen Veränderungen bei der Stadt. Es bestehen auch Einschränkungen in Menge und Sorten der Pflanzen, da entweder große Mengen mit wenig Sorten-vielfalt oder kleine Mengen mit großer Sortenvielfalt produziert werden können. Auch ist eine Vor-abproduktion von Bäumen für Neubauprojekte kaum umsetzbar, da die Mengenverfügbarkeit einge-schränkt und nicht vorhersehbar ist. Ein Zukauf wird weiterhin erforderlich sein, wenn größere Pflanzenmengen oder Raritäten kurzfristig abgerufen werden.

Der in der Verwaltung für Stadtbäume zuständige Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen pflanzt im Durchschnitt 200 Bäume im Jahr und wendet für die Pflanzen Mittel in Höhe von ca. 150.000,00 € inkl. der Neubauprojekte auf. Die Bäume werden bei diversen Baumschulen angefragt und regelmäßig durch den Eigenbetrieb vor Ort in den jeweiligen Quartieren ausgesucht und ausgebunden. Dadurch ist eine gute Qualität zu einem marktüblichen Preis sichergestellt. Der Einkauf der Bäume bei externen Baumschulen wirkt sich bisher nicht Nachteilig für Stadt Koblenz aus. Im Ver-gleich zu einer Einrichtung und einem Betrieb einer städtischen Baumschule ist der Einkauf der Bäume wirtschaftlicher.

Beschlussempfehlung:
Die Verwaltung empfiehlt den Antrag nicht weiter zu verfolgen.