Stellt die Stadt Koblenz kostenlose Wasserspender zur Verfügung, z.B. im Bürgerzentrum, im Bauberatungszentrum oder bei der Koblenz Touristik?
Nein, bei der Stadt Koblenz sind keine kostenlosen Wasserspender vorhanden. Dennoch werden alle Besucherinnen und Besucher mit Wasser versorgt, wenn sich der Bedarf oder die Notwendigkeit ergibt. In den meisten Publikumsbereichen liegt die durchschnittliche Verweildauer bei unter 15 Minuten. Bei längeren Aufenthalten (z.B. Beratungsterminen im Bauberatungszentrum) wird bei Nachfrage auch Wasser angeboten.
Bei längeren Wartezeiten z.B. im Bürgeramt haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, das Bürgeramt auch wieder zu verlassen und erst kurz vor dem eigentlichen Termin zurückzukommen (mobiles Warten). Die Verweildauer ist so bereits sehr deutlich reduziert worden. Selbstverständlich werden Bürger im Bürgeramt mit einem Glas Wasser versorgt, sollte dies notwendig sein oder nachgefragt werden. Allein aus Platzgründen ist die Bereitstellung eines Wasserspenders im Bürgeramt jedoch nicht möglich.
In der Koblenz Touristik wurde vor einiger Zeit in Erwägung gezogen im Touristik Standort Forum einen Wasserspender aufzustellen. Dieses Vorhaben wurde jedoch wegen der Hygienevorschriften, der sehr geringen Nachfrage, der Wartungsproblematik sowie der Versorgungsmöglichkeit im Forum Café wieder verworfen.
2. Frage:
Gibt es Überlegungen, den Kauf von Wasserflaschen einzustellen und stattdessen in den Sitzungssälen und allgemein im Rathaus für Mitarbeitende und Besucher Spender mit Leitungswasser bereit zu stellen?
Es gibt zurzeit keine Überlegungen, die bisherige, bewährte Praxis der Wasserversorgung der Sitzungsteilnehmerinnen und – Sitzungsteilnehmer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Besucherinnen und Besucher über den Kauf von Wasserflaschen einzustellen. Die Räumlichkeiten in den Verwaltungsgebäuden lassen es in den meisten Fällen nicht zu individuelle Spender aufzustellen, da entweder zu wenig Platz, kein direkter Leitungsanschluss oder kein freier Zugang zu den Spendern eingerichtet werden kann.
Die Bereitstellung von Spendern ist regelmäßig mit einem hohen Pflege- und Wartungsaufwand und einem eigenen Platzbedarf verbunden. Außerdem ist die Abfallentsorgung der Trinkbecher zu organisieren. Diese Abfallentsorgung müsste durch eigenes Personal und die Pflege durch Wartungsverträge organisiert werden. In der Regel werden Wasserspender angemietet, nicht gekauft.
Bei freistehenden Wasserspendern, die mit 20l Ampullen versorgt werden – so genannte Watercooler – ist es besonders anspruchsvoll, die Hygienevorschriften einzuhalten, da diese Ampullen nicht länger als 4 Tage angebrochen sein dürfen. Die Verkeimung dieser Geräte ist nur durch zügige Entleerung, sachgerechte Nutzung sowie durch regelmäßige Reinigung und Wartung der Behälter zu vermeiden. Dies erfordert einen eigenen, ständigen Personalaufwand, der pro Standort zu organisieren wäre.
Bei Wasserspendern, die direkt an die Wasserleitung angeschlossen werden können, entstehen einmalige Anschlusskosten sowie dauerhafte Miet- und Wartungskosten. Zudem müssen die Leitungen vor dem Anschluss geprüft und die Geräte regelmäßig durchgespült werden. Auch hier entsteht ein Abfallentsorgungsbedarf, sowie die Notwendigkeit, die verbrauchten Trinkbecher ständig aufzufüllen. Insbesondere freistehende Geräte, bergen die Gefahr, dass die Nutzer die benutzten Trinkbecher nicht in die Abfallbehälter entsorgen, so dass dies ein zusätzliches Gesundheitsrisiko darstellt.
Nach Kosten – Nutzen – Vergleich dürfte die Versorgung der Sitzungsteilnehmerinnen und Sitzungsteilnehmer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Besucherinnen und Besucher mit Wasser in Pfandflaschen nach wie vor wirtschaftlicher sein.
Eine Kurzabfrage bei vergleichbaren Kommunen hat folgendes ergeben:
In Trier ist seit einiger Zeit ein Wasserspender neben dem dortigen Rathaussaal über die Wasserleitung angeschlossen worden. Dies verursacht ca. 150 Euro pro Monat, d.h. 1800 Euro p.a. Auf die Installation eines Wasserspenders im Bürgeramt hat man in Trier aus Platzgründen und wegen dem hohen Wartungsaufwand verzichtet. Weitere Spender sind in Trier nicht vorhanden und auch nicht geplant.
In Kaiserslautern ist seit geraumer Zeit der Anschluss von insgesamt 3 Wasserspendern in den drei zentralen Rathausgebäuden der Verwaltung in Planung. Die Anschlusskosten an die Wasserleitung belaufen sich auf einmalig ca. 4 -5 T Euro; die Wartungskosten sind auf 1.600 Euro p.a. geschätzt worden. Die drei Wasserspender sollen von den SW Kaiserslautern zur Verfügung gestellt werden.
Die Umsetzung dieses Vorhabens ist noch nicht terminiert.
In Mainz hat man die Versorgung mit freistehenden Spendern (Watercoolern) wieder eingestellt, da die Wartung und Instandhaltung (auch wegen Vandalismus) zu aufwändig war. Seither gibt es in Mainz keine Planungen, erneut Spender aufzustellen. Selbstverständlich werden – wie in allen Kommunen – die Bürgerinnen und Bürger, bei einem dringenden Bedarf, auch in Mainz, mit Wasser versorgt.
In der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz wurde 2015 ein Wasserspender in der dortigen Ausländerbehörde aufgestellt, da sich zu diesem Zeitpunkt dort sehr lange Wartezeiten und ein sehr hohes Besucheraufkommen ergab. Es handelt sich um ein Mietgerät mit direktem Wasserleitungsanschluss. Die Wartungs- und Mietkosten betragen 140 Euro/Monat, d.h. ca. 1680 Euro p.a. Es ist bisher in der KV noch nicht entschieden worden, diesen Wasserspender wieder abzubauen, obgleich die Besucherdichte und die Verweildauer deutlich zurückgegangen sind.
In weiteren Behörden, wie z.B. dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland- Pfalz, dem Finanzamt, dem Landeshauptarchiv, der Landesbibliothek usw. – sind aus den v.g. Gründen keine Wasserspender installiert worden. Selbstverständlich werden die Besucher auch dort mit Wasser versorgt, wenn dies im Einzelfall nötig ist. Bei Besprechungen erfolgt – wie auch bei der Stadt Koblenz – die Versorgung mittels Pfandflaschen.
Können VWM und WKW diese Behälter sponsoren?
Die Frage, ob die Stadtwerke Koblenz GmbH oder deren Beteiligungen Wasserspender für die Stadt Koblenz sponsoren könnten, wäre zu eruieren, sofern solche Geräte in der Verwaltung überhaupt zur Verfügung gestellt werden sollen. Die vorgenannten Fakten zu 1. und 2. sprechen aus Sicht der Verwaltung aber gegen eine Umstellung des jetzigen Systems. Die Geräte selbst stellen nicht den größten Kostenfaktor dar, sondern deren Wasseranschluss sowie die ständig nötige Pflege und