Ratsmitglied Christian Altmaier (FREIE WÄHLER) schlägt Stadtverwaltung Nutzung von Schwimmbad-Wasser für Grünflächen vor

KOBLENZ. Zwar hat der Sommer 2023 eine Pause eingelegt und die Besucher im Freibad Oberwerth sind derzeit überschaubar, dennoch macht sich Ratsherr Christian Altmaier (FREIE WÄHLER) Gedanken über die Wiederverwendung des teuren Nass im Schwimmbecken. Leider folgt die Stadtverwaltung nicht seinem Vorschlag, den Austausch von Schwimmbad-Wasser mit einer Zweitverwendung zur Grünflächen-Pflege zu verbinden. Immerhin sind im Freibad Oberwerth 3.000 Kubikmeter Wasser im Schwimmerbecken.

Die ernüchternde Antwort liefert Bürgermeisterin Ulrike Mohrs (CDU) auf den Vorschlag des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FREIE WÄHLER im Stadtrat, Christian Altmaier: „Das Wasser in den städtischen Schwimmbädern wird vor Beginn der Badesaison ausgetauscht. Dieses wird nach vorheriger Beprobung und Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde (SGD Nord) dem Rhein zugeführt. Dort findet eine Verdünnung statt, so dass eventuelle chemische oder biologische Inhaltsstoffe keine Gefährdung der Umwelt mehr darstellen.“ Die Stadtverwaltung ist der Auffassung, dass das Wasser zu einer Zeit abgepumpt werde, zu der nicht gegossen werden müsse. Auch eine Speicherung falle mangels Kapazitäten aus.

„Leider ist die Antwort nicht zufriedenstellend. Wir sollten sorgsamer mit dem Wasser umgehen. In Nordrhein-Westfalen wird das Schwimmbad-Wasser abgepumpt und in Tankwägen verfrachtet. Diese nutzen es dann zur Beregnung von Grünflächen. Eigentlich sollte so eine Idee auch in Koblenz umsetzbar sein. Gerade die Rheinanlagen oder auch die Grünflächen am Willy-Brandt-Ufer im Rauental könnten es gebrauchen – auch zu Beginn der Badesaison“, findet Christian Altmaier. Er hat der Stadtverwaltung erwidert, dass mit Betriebsaufnahme des neuen Stadtbades im Rauental und mit Blick auf die nächste Badesaison am Oberwerth die Sachlage überdacht werden solle. „Das teure Nass einfach in die Flüsse einzuleiten halte ich für Verschwendung und wenig nachhaltig.“

Zu Beginn der Saison leckte das große Schwimmerbecken mit einem Fassungsvermögen von 3 Millionen Liter (3.000 Kubikmeter). Anfang Juni 2023 gingen 100.000 Liter Wasser verloren. „Wir sprechen also über jede Menge Wasser, welches meiner Meinung nach einer Zweitverwendung zugeführt werden sollte. Wenigstens ein Teil davon. Auch wenn das Stadtbad im Rauental an den Start geht, sollte hier über eine Weiterverwendung des Wassers im Sinne der Nachhaltigkeit entschieden werden“, findet Ratsherr Christian Altmaier. Gerade auch mit Blick auf die immer stärker werdenden Probleme mit Grundwasser und dort sinkenden Pegeln müsse die Stadtverwaltung umdenken.