FREIE WÄHLER Koblenz treffen sich zum Jahresauftakt und setzen politisch-inhaltliche Themenschwerpunkte

KOBLENZ. Traditionell nutzen die Parteien den Drei-Königs-Tag als Jahresauftakt und nehmen die Zusammenkunft zum Anlass inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. So haben auch FREIE WÄHLER Koblenz dieses Jahr neuerlich zum Drei-König-Treffen eingeladen und nutzten dies zum Auftakt für den Highspeed-Wahlkampf zur Bundestagswahl und ihren Bundestagskandidaten Dennis Graf zu unterstützen.

Gewohnt markige Worte wählte der stellvertretende Parteivorsitzende Christian Altmaier zur Begrüßung in der Osteria Novecento, blieb  aber auch versöhnlich: „Wir dürfen im Wettbewerb um die richtigen Inhalte nicht die Fähigkeit verlieren, miteinander das Beste für die Heimat gemeinsam zu erreichen.“ Gleichwohl kritisierte er politische Mitbewerber, etwa die Grüne-Partei: „Wenn sie die Koblenzer Wohnbau öffentlich rügen, diese würde zu wenig bezahlbaren Wohnraum schaffen, dann müssen sie sich auch gefallen lassen, wenn man die Ursachen der gestiegenen Baukosten benennt. Dies sind dann grüne Projekte wie der ‚Klimapfad‘.“ Dieser bedeute nach Information des Ratsmitgliedes, dass erhebliche Mittel in die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien gehen müssten, diese aber dann für zusätzlichen Neubau fehlten. „Haltet den Dieb rufen ist hier die falsche Vorgehensweise, stattdessen müssen Vereinfachungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren ebenso her, wie Erleichterungen bei Energie-Standards.“

Mit einer sympathischen Vorstellung nutzte FREIE WÄHLER-Bundestagskandidat Dennis Graf den Abend, seine Vorstellungen einer bürgernahen Politik darzulegen. Gerade aufgrund seines beruflichen Werdegangs unterscheide sich Graf von den anderen Kandidaten. Er habe nach Ausbildung und unfreiwilligen Berufswechseln erlebt, wie wichtig die Selbstmotivation sei und dennoch die Unterstützung der Gesellschaft im Falle des Falles notwendig ist. Für ihn sei ein Wirken im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Koblenz eine Ehre, bei der er nie seine Herkunft vergessen werde und seine berufliche Expertise mit einbringen möchte. „Die Bundestagsabgeordneten stehen vor großen Aufgaben. Eine davon wird neben der Wirtschaftspolitik die Migrationspolitik sein, die unsere Bürger mehr denn je beschäftigt und die immer mehr in den öffentlichen Fokus rückt. Für mich ist dabei klar: Es kommt auf den einzelnen Menschen an und jeder hat das Recht, individuell betrachtet zu werden. Der Zusammenhalt der Gesellschaft und das Bewahren der Errungenschaften einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sind mir ein Herzensanliegen.“

Nachdenkliche Töne stimmte der Koblenzer Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid an und nannte die Entwicklungen auf internationaler politischer Ebene: „Wenn der kanadische Premierminister unter Druck gesetzt wird und zurücktritt, zeitgleich in Österreich ein Rechtspopulist der FPÖ als selbsternannter „Volkskanzler“ mit Hilfe der ÖVP, immerhin Schwesterpartei der CDU in Deutschland, nach der Macht greifen kann, dann ist der heutige 6. Januar 2025 ein denkwürdiges Datum.“ Dies gelte es auch bei der bevorstehenden Bundestagswahl zu bedenken. Der Koblenzer FW-Parteichef warnt: „Die Flucht in den Strukturkonservativismus, in eine Welt von Vorgestern, wird gravierende Probleme mit sich bringen, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Denn die Lebensrealität der Menschen ist 2025 einfach ganz anders als 1985. Es braucht moderne Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Ein Zurück zum Erzkonservativen und Wegwischen einer weltoffenen, liberalen Wertepolitik wird hingegen viele empfindlich treffen.“

Abgerundet wurde das Drei-König-Treffen mit einem Ausflug in die regionale Kommunalpolitik durch die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel, Kathrin Laymann (FREIE WÄHLER). Sie führte aus, dass man die große Chance des interkommunalen Projektes BUGA2029 ergreifen müsse. Zwar gebe es berechtigte Kritik und man erwarte entlang des Mittelrheins zeitnah konkrete Planungsergebnisse, gerade auch in Sachen Verkehrskonzept. Dennoch sei die BUGA2029 eine einmalige Gelegenheit von Bingen bis Koblenz eine neue Dynamik ins Welterbegebiet zu bringen. Im Anschluss an die offiziellen Reden nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Austausch und so endete ein politischer Jahresauftakt in der Koblenzer Altstadt mit einer Vielzahl an Themen im angeregten Dialog.